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Schichtwechsel im Kreis Euskirchen

Übergabe Schichtwechsel am NE.W-Standort Zingsheim: NE.W-Geschäftsführer Georg Richerzhagen und Christian Merks, Betriebsleiter NE.W Zingsheim, zusammen mit der Landrätin für einen Tag Simone Limbach und Markus Ramers, Landrat Kreis Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Menschen mit Einschränkungen tauschten den Arbeitsplatz mit Menschen ohne Einschränkung – Landrat Markus Ramers arbeitete am NE.W-Standort Zingsheim – NE.W-Beschäftigte übernahm Landratsbüro

Übergabe Schichtwechsel am NE.W-Standort Zingsheim: NE.W-Geschäftsführer Georg Richerzhagen und Christian Merks, Betriebsleiter NE.W Zingsheim, zusammen mit der Landrätin für einen Tag Simone Limbach und Markus Ramers, Landrat Kreis Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Übergabe Schichtwechsel am NE.W-Standort Zingsheim: NE.W-Geschäftsführer Georg Richerzhagen und Christian Merks, Betriebsleiter NE.W Zingsheim, zusammen mit der Landrätin für einen Tag Simone Limbach und Markus Ramers, Landrat Kreis Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Kreis Euskirchen – „Schichtwechsel“ hieß es am Donnerstag im Kreis Euskirchen. Die Idee dahinter ist mehr als einfach: Einmal im Jahr tauschen Menschen mit Behinderung den Arbeitsplatz mit Menschen ohne Behinderung. Prominentester Schichtwechsler war an diesem Tag Landrat Markus Ramers, der sein Landratsbüro verließ und sich am NE.W-Standort in Zingsheim handwerklich betätigte. Selbstironisch erklärte Markus Ramers: „Ich muss gestehen, wenn es zu Hause irgendein Möbelstück aufzubauen gilt, dann übernimmt das meistens meine Frau.“ So viel Bescheidenheit war dann aber doch nicht nötig. Zumindest bescheinigten die NEW-Beschäftigten dem Landrat, dass er durchaus Potenzial habe und man in Stoßzeiten gerne wieder auf ihn als Arbeitskraft zurückgreife, zumindest was das Schleifen, Schrauben und Bohren anging. Und dass der Landrat auch mit dem Bolzenschussgerät umzugehen weiß, hatte er bereits vor ein paar Monaten beim „Eignungstest“ bewiesen.

Erstmalig wurde der Tag als Gemeinschaftsaktion vom Kreis Euskirchen und den NE.W veranstaltet. „Sinn der Aktion ist es zum einen, jedem, der Interesse hat, einen Einblick in die Vielfalt unserer Dienstleistungen zu verschaffen“, erklärte NE.W-Geschäftsführer Georg Richerzhagen. Vielen sei noch immer nicht bewusst, welche anspruchsvollen Arbeiten in den NE.W-Werkstätten für Menschen mit Behinderung ausgeführt würden. „Wir wollen aber auch zum anderen den Arbeitgebern im Kreis Euskirchen verdeutlichen, dass Menschen mit Behinderung sehr wertvolle Arbeitskräfte sind“, so Richerzhagen weiter. Denn gerade diese Menschen zeigten sehr häufig eine hohe Motivation und seien besonders loyale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und könnten damit auch ein Teil der Lösung des Fachkräftemangels sein.

Im Landratsbüro zu arbeiten war für NE.W-Beschäftigte Simone Limbach eine tolle Erfahrung. Foto: Ralf/epa
Im Landratsbüro zu arbeiten war für NE.W-Beschäftigte Simone Limbach eine tolle Erfahrung. Foto: Ralf/epa

„Es tut uns allen mal ganz gut, aus der eigenen Blase rauszugehen und was Neues zu machen“, resümierte Landrat Ramers nach der gemeinsamen Frühstückspause mit den Beschäftigten. „Wenn ich mir anschaue, dass Personalmangel auch in unserer Region ein Riesenproblem ist, dann bringen Menschen mit Handicap eine Menge Potenzial mit, um dieses Problem kleiner werden zu lassen. Bei den NE.W konnte ich darüber hinaus erleben, dass hier zum Teil sehr hochwertige Produkte hergestellt werden, und dass hier eine tolle Herzlichkeit besteht und eine hochprofessionelle Betreuung gewährleistet wird.“ Die Leistungsfähigkeit reiche von niederschwellig bis hochprofessionell, beispielsweise mit hohen handwerklichen Fähigkeiten, die auch für Unternehmen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt interessant seien.

Um die Inklusion voranzutreiben, bieten die NE.W ihren Beschäftigten auch Möglichkeiten, in der Öffentlichkeit zu arbeiten. „Wir haben beispielsweise Außenbereiche, die sich zwar noch im Rechtskontext der Werkstatt befinden, in denen die Beschäftigten aber nicht mehr in den Werkstätten arbeiten“, berichtete Georg Richerzhagen. In den von den NE.W betriebenen Cafés, Kantinen, im Supermarkt oder der Heißmangel könnten Menschen mit Behinderung am leichtesten mit Menschen ohne Behinderung in Kontakt treten und so Berührungsängste abbauen.

Während der Landrat im NE.W-Betrieb in Zingsheim beim Saunabau ins Schwitzen geriet, ließ es die NE.W-Beschäftigte Simone Limbach im Kreishaus lockerer angehen. „Das Büro des Landrats gefällt mir sehr gut“, sagte sie. Das Team sei sehr nett gewesen, der Landrat hatte ihr gleich kollegial das Du angeboten und scherzte beim gemeinsamen Abschlussgespräch mit Selfie, dass es sehr selten sei, gleich zwei Kreis Euskirchener Landräte gemeinsam anzutreffen. 

Thomas Hänelt, Beschäftigter der NE.W, zog es am Schichtwechseltag in das Blumencenter Geschwind nach Schleiden. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Thomas Hänelt, Beschäftigter der NE.W, zog es am Schichtwechseltag in das Blumencenter Geschwind nach Schleiden. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

An die frische Luft hatte es hingegen Thomas Hänelt verschlagen. Der 60-Jährige arbeitet eigentlich in der Küche in Zingsheim, nutzte den Tag jedoch, um sich einmal im Gartencenter Geschwind in Schleiden umzusehen und dort mit anzupacken. „Die Arbeit ist für mich neu, bringt mir aber eine Menge Spaß“, sagte Hänelt, der mit großem Elan Gestecke etikettierte und sich extra für seine Arbeit Hose und Hemd mit floralen Mustern angezogen hatte. „Wenn ich noch jünger wäre, hätte ich mir einen solchen Job an der frischen Luft gut vorstellen können“, sagte er. Wichtig sei für ihn vor allem die Erfahrung, dass er noch gebraucht werde.

Tobias Hopmann, Leitender Pfarrer Euskirchen, hatte den Tag im NE.W-Standort Zingsheim begonnen. Dort sortierte er zusammen mit Beschäftigten etwa Kleiderbügel und zeigte sich begeistert: „Ich fand das heute ganz toll zu sehen, wie hier Menschen die Möglichkeit zu Arbeit, Struktur und sozialem Austausch gegeben wird.“ Der Pfarrer sieht Parallelen von Kirche und Nordeifel.Werkstätten: „Bei beiden geht es darum, Menschen nicht unter wirtschaftlichen Aspekten zu sehen, sondern zu kucken, was der einzelne Mensch braucht, was er kann, wie er eingesetzt werden kann.“

Sarah Trab wollte schon immer einmal wissen, wie es in einer Wäscherei zugeht. Die Wäscherei Grolli in Schleiden gab ihr dazu einen Tag lang die Gelegenheit. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Sarah Trab wollte schon immer einmal wissen, wie es in einer Wäscherei zugeht. Die Wäscherei Grolli in Schleiden gab ihr dazu einen Tag lang die Gelegenheit. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

In die Schleidener Wäscherei Chokri Grolli durfte Sarah Trab hineinschnuppern. Die Rollstuhlfahrerin hielt die Arbeit dort für sehr interessant und freute sich über jeden Kunden, der zur Tür hereinkam. „Ich wollte nur mal einen Tag schauen, was hier so gemacht wird“, sagte die junge Frau. In der Wäscherei war das kein Problem. Gerne erklärte man der NE.W-Beschäftigten, was man in einer Wäscherei so alles beachten muss.

Einen Tag als Pressefotograf verbrachte Ralf von den Nordeifel.Werkstätten und kam dadurch auch mit dem Landrat in Kontakt, der mit ihm locker etwa über die Arbeit in Parteien plauderte. „Das macht Spaß, das möchte ich öfter machen“, sagte er, stellte viele Fragen zum Arbeitsalltag von Journalisten und interessiert sich nun für die redaktionelle Mitarbeit bei der NE.W-eigenen Zeitschrift ZÜKK. 

Alternativ zu einem kompletten Arbeitstag konnte man auch an Betriebsrundgängen an jedem der NE.W-Standorte in Zingsheim, Kall, Kuchenheim und Ülpenich teilnehmen. 

„Wir haben insgesamt rund 20 Unternehmen gefunden, die bereit waren, Beschäftigte aufzunehmen“, berichtete Tanja Scheuls, Pädagogische Leiterin der NE.W. Rund 40 Beschäftigte hätten das Angebot angenommen. Zum Gnadenhof in Kronenburg sei gleich ein ganzer Trupp ausgeschwärmt. Hier sei auch ein Betreuer mit vor Ort. Aber auch in der Kantine der Kreissparkasse Euskirchen und im Cafésito, zwei Einrichtungen der NE.W, schauten sich Beschäftigte den Arbeitsalltag ihrer Kolleginnen und Kollegen an. 

 

 


 

Arbeits-Platz-Tausch im Kreis Euskirchen – Eine Zusammenfassung

Einmal im Jahr an einem Tag tauschen Menschen mit Handicap den Arbeits-Platz mit Menschen ohne Handicap.

Dieser Tag wurde gemeinsam von der NE.W und dem Kreis Euskirchen geplant.

Auch der Land-Rat Markus Ramers hat mitgemacht.

Er hat einen Tag lang in der NE.W Zingsheim gearbeitet.

Dafür hat eine NE.W-lerin seine Arbeit übernommen.

Georg Richerzhagen ist einer der Chefs der NE.W.

„Andere Menschen sollen sehen können, was Menschen mit Handicap alles leisten können.

Das ist für mich wichtig.

Viele wissen gar nicht, was für schwierige und unterschiedliche Arbeiten in unseren Betrieben gemacht werden.

Auch Arbeit-Geber sollen sehen können, was für wertvolle Arbeits-Kräfte bei uns sind.

Menschen mit Handicap sind oft hoch motiviert und treu.

Sie können einen Teil der Lösung für unsere fehlenden Fach-Kräfte sein.“

Herr Ramers findet es gut mal etwas anderes zu machen und seine eigene Arbeits-Welt zu verlassen.

Herr Ramers sagt: „ Auch bei uns ist das Fehlen von Fach-Kräften ein sehr großes Problem.

Menschen mit Handicap könnten dieses Problem kleiner werden lassen.

In der NE.W  Zingsheim habe ich erlebt, wie zum Teil sehr gute Produkte hergestellt werden.

Einige haben hier so fachlich gute handwerkliche Fähigkeiten.

Betriebe auf dem Arbeits-Markt könnte das auch Interessieren.“

 

Mit dem Land-Rat Markus Ramers hat NE.W-lerin Simone Limbach getauscht.

Sie arbeitet an diesem Tag im Land-Rats-Büro.

Hier hat sie tolle Erfahrungen gemacht.

Das Team des Land-Rates war sehr nett.

 

Thomas Hänelt auch ein NE.W-ler hat an diesem Tag ein Blumen-Laden besucht.

Die Arbeit hier hat ihm gut gefallen.

Für Thomas ist das Gefühl noch gebraucht zu werden wichtig.

Mit Thomas getauscht hat Tobias Hopmann.

Er ist der Chef-Pfarrer von Euskirchen.

Herr Hopmann hat der Tag in der NE.W gefallen.

Er sieht hier Ähnlichkeiten zur Kirche.

Denn auch hier wird auf den einzelnen Menschen gesehen.

Was braucht der Mensch und was kann er?

 

Sarah Trab auch eine NE.W-lerin hat an diesem Tag eine Wäscherei besucht.

Sarah wollte wissen, was man so alles in einer Wäscherei macht.

Sie fand die Arbeit interessant und hat sich über jeden Kunden gefreut.

 

An diesem Tag ist auch NE.W-ler Ralf als Presse-Foto-Graf unterwegs.

Er hat sogar den Land-Rat Markus Ramers getroffen und mit ihm geredet.

Ralf hat seine Arbeit als Presse-Foto-Graf Spaß gemacht.

Er würde gerne öfters als Foto-Graf unterwegs sein.

 

An diesem Tag konnte man sich auch die NE.W durch einen Rundgang ansehen.

Es haben 20 Betriebe und 40 NE.W-ler an diesem Tag mit gemacht.

Einfache Sprache von Jocelyne Kesten (NEW Kall)

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